Kloster
Arnstein wurde von einem „Ritter Gottes“ Ludwig
von Arnstein gegründet. Er war einst ein Graf im Einrichgau und als Graf von
Arnstein erstreckte sich sein Herrschaftsgebiet von Obernhof bis Lahnstein und am
Rhein entlang bis Kaub.
Der Name Arnstein wird auf den Erbauer der Burg Graf Arnold
zurückgeführt. Ludwig
übernahm bereits als Kind die Herrschaft nach dem Tod seines
Vaters. Später vermählte er sich mit Guda von Boyneburg. Es
ist unklar was dann Ludwig von Arnstein dazu bewegte die Burg in ein
Kloster zu verwandeln. Sicherlich hat der Zeitgeist – es
waren die Zeiten der Kreuzzüge – dazu beigetragen
dem Beispiel so einiger Anderer zu folgen und ihre Güter
verschiedenen Orden zu stiften. Im
Jahr 1139, übergab Graf Ludwig seinen irdischen Besitz den
Herrn von Isenburg und legte mit seiner Frau Guda
die von nun an in einer kleinen Klause am Rand des Klosters lebte und
einigen Rittern die Mönchsgelübde ab. Über
das weitere Leben der Gräfin ist wenig bekannt, sicher hat ihr
Beispiel auch bei den Töchtern der Ritter vom Einrich dafür gesorgt,
das es zu der späteren Gründung des Klosters
Brunnenburg gekommen ist. Obwohl
Ludwig noch 47 Jahre als Mönch lebte, sah er die Vollendung
des Kirchenbaus nicht mehr. Das Die Prämostratensermönche
wirkten ca. 700 Jahre in Kloster Arnstein, wobei es während
des 30jährigen Krieges große Verwüstungen
gab. Im Jahre 1803 wurde das Kloster dann im Rahmen der Sekularisation aufgehoben. Da
die Klosterkirche den umliegenden Gemeinden als Pfarrkirche diente
konnte sehr viel erhalten bleiben, sodass 1919 das Kloster wieder von
Mönchen, den Arnsteiner Patres
bewohnt werden konnte. |
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Die
Geschichte „Chronica des fahrenden Schülers Johannes Laurenburger“
von Clemens von Brentano (erschienen 1818) die in einem sehr
schönen Büchlein erschienen ist, spielt in der Gegend
um Kloster Arnstein, speziell der Lahnabschnitt dem auch der Klosterweg
folgt oberhalb des Klosters und die Polsnich,
(heute Paulseich) eine flacher Uferabschnitt im Bereich einer
großen Lahnschleife zwischen Obernhof
und Laurenburg auf dem früher ein Hof gestanden haben soll.
Das Buch beschreibt im
verklärtem Stil der Romantik die Geschichte der Laurenburger Els im Spätmittelalter
und der Zeit des Rittertums. Sicherlich hat sich eine solche Geschichte
nie so zugetragen, obwohl hier die Einbindung von reale Örtlichkeiten der
Lahn wie Kloster Arnstein, die Laurenburger
Ritter und besagtes Lahnufer dies vermuten lassen würde. |
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Die
im Text enthaltenen geschichtlichen Daten und Gegebenheiten sind einem
Buch von H. A. Weber „Anmut des Tales –
Städte der Lahn“ Seite 51 – 56
„Ritter Gottes – Ludwig von Arnstein“
entnommen. |
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Klaus-Peter
Gerheim |